Zivildienstschule

13/09/2008

Die meisten jungen Männer müssen irgendwann in ihren Leben zur Musterung, bzw. sich dann entscheiden ob sie zur Bundeswehr gehen oder dem Dienst an der Waffe verweigern, also auf gut Deutsch gesagt Zivildienst machen.

Wenn man nun die Option Zivildienst wählt, sei es aus rein pragmatischen Gründen (einfachrerer Job, zu Hause wohnen etc.) oder aus Gewissensgründen (also kann den Dienst an der Waffe aus diversen Gründen z.B. Erziehung, Religion, Folgen des Krieges verweigern) muss man irgendwann eine 1-3 wöchige Schulung machen.

 

Wenn man mit der Verweigerung durch ist, für die man eigentlich schon die vorgertigten Texte im Internet nehmen kann, erhält man im Normallfall eine Abordnung zum Einführungsdienst für den Zivildienst.

Was jedoch hat es damit auf sich. Es gibt in Deutschland 20 Schulen, die von Norden nach Süden und von Osten nach Westen verteilt sind und einen Einführungskurs in den Zivildienst geben sollen.

 

Dieser soll 30 Stunden gehen und 3 Themengebiete behandeln

– Wesen und Aufgaben des Zivildienstes,

– Rechte und Pflichten der Dienstleistenden und

– staatsbürgerliche Fragen

 

Was hier behandelt wird bleibt unklar, jedoch will ich mit diesen kleinen Aufsatz etwas Licht ins Dunkel führen. Hierzu bleibt nur noch zu sagen, dass sämtliche Themen von mir selbst zusammengefasst sind, aus persönlichen Erfahrungen also.

Da wir keine klare Trennung hatten und die Themen praktisch in ein ander übergehen fällt es mir schwer eine genaue Trennung zu erstellen, jedoch werde ich mein bestes versuchen.

Das Wesen und die Aufgaben des Zivildienstes

Das wichtigste was einen beigebracht wurde ist, dass der Zivildienst an den Wehrdienst angelehnt ist, und jeder somit vor dem Gesetz den Rang eines Soldaten hat. Die Gesetzte die für die Wehrpflichtigen gelten im Übetragenen Sinne auch für die Zivildienstleistenden, nur dass diese im Normalfall die Möglichkeit haben zu Hause zu wohnen. Jedoch besteht jederzeit die Möglichkeit, dass man zum wohnen in einer Dienstunterkunft verpflichtet wird, hierzu jedoch später mehr, nämlich im 2. Punkt. Die Aufgaben einer Zivildienststelle besteht darin, dass sie die Leute nicht in den Produktionsprozess als günstige Mitarbeiter einstellen um einen möglichst großen Gewinn einzufahren, sondern sie mit Menschen in Kontakt zu bringen, in den meistens Fällen kann man von Menschen reden die nicht zum Mainstream gehören, also unter anderem behinderten Menschen oder z.B. Seefahrern. Sodass man in den sozialen Kontakt mit Menschen kommt, die andere jedoch kleine Branche ist die, in der man Wohlfahrts und Hilfsorganisationen unterstützt, sei es eine Gruppe für Menschenrechte oder für den Schutz der Natur. Alles andere ist gegen das Gesetz da Zivildienstleistende halt keine billigen Arbeitskräfte sein sollen, in einem soclhe Fall hat jeder Zivildienstleistende die Mölichkeit sich bei seinen Vorsitzenden Regionalbetreuer zu beschweren.

 

Das leitet mich auch direkt zum nächsten Punkt über, nämlich zu den Rechten und Pflichten der Dienstleistenden.

Wie bereits oben erwähnt ist der Zivildienstleistende ein Soldat, somit hat er ähnliche Rechte wie diese, er hat unter anderem das Recht sein Sold bis zum 15. jedes Monats zu kriegen und er kann eine differenzierte Soldabrechnung verlangen. Jedoch hat er auch diverse Pflichten, so kann von ihm verlangt werden pünktlich zu kommen und falls dieses nicht der Fall ist besteht die Möglichkeit, dass der Zivildienstleistende eine „Ordnungsstrage“ zu erhalten, diese kann von der Sperrung von Privilegien (Nachausgang, Wochendausgang) über Geldstrafe bis hin zu Freiheitsentzug bis zu 3 Wochen ohne Gerichtsverhandlung, jedoch wird dieses eigentlich nie angewandt. Dem Zivildienstleistende kann außerdem jeder Zeit eine dienstliche Unterkunft zugewiesen werden, in der er zu wohnen hat, dieses sind in der Regel Gemeinschaftszimmer mit bis zu 4 Personen. Auch kann man der Fahnenflucht, oder der Befehlsverweigerung angezeigt werden. Jedoch gibt es nicht wie im Millitär Befehle, sondern dienstliche Anweisung, gegen die man widersprechen kann und sich bei seinen Regionalleiter beschweren kann, wenn man glaubt das diese nicht Rechtens sind, desweiteren hat jeder Zivildienstleistende die Möglichkeit den Dienstzweck zu erfragen was auch dringend empfohlen wird, denn dieser muss vorhanden sein, wenn die Anweisung erfüllt werden muss.

 

Jedoch hat der Zivildienstleistende auch diverse Vorteile, so hat er durch seinen Ausweis eine „Bahncard 25“ die allerdings nur für die Deutsche Bahn AG gilt, welcher auch für Privatfahrten benutzt werden darf. Desweiteren werden sämtliche Fahrtkosten zur Dienststelle übernommen, allerdings nur so lange öffentliche Verkehrsmittel verwendet werden, ansonsten gibt es Kosten pro Kilometer erstattet. Diese hängen jedoch noch von dem Transportmittel ab und decken meistens nicht die ganzen Kosten. Desweiteren erhält man für das Essen, an dem man nicht teilnimmt und für die getragene Kleidung diverse Geldbeträge.

 

Der dritte Punkt der bei einem solchen Lehrgang behandelt wird ist der folgende: 

staatsbürgerliche Fragen.

Das heisst auf gut Deutsch gesagt wichtige politische Themen.

Bei unserem Kurs gab es zur Auswahl kriegerischer Islam, Korruption im Staatsystem und das dritte Thema hab ich leider vergessen, desweiteren ist ein beliebtes Thema auch der Nationalsozialismus.

Jedoch ist zumindest in meinem Kurs das Thema nur am Rande zur Sprache gekommen und auch nur sehr stark spezialisiert, so dass dieses der unwichtigste Bereich ist.

 

Zum Ende hin kann ich jedem empfehlen der in der Nähe wohnt sich Nachtausgang gewähren zu lassen und nach Hause zu fahren, das geht zwar nicht immer in den meisten Fällen jedoch ist dieses erlaubt. Zur Frezeitgestaltung empfiehlt die Bundesbehörde zwar Sport- und Schwimmsachen mitzubringen, jedoch hat sich das nicht wirklich gelohnt. Die Hauptbeschäftigungen sind: 

– Karten spielen

– Billiard

– Tischtennis

– Kicker (Tisch-Fußball)

– Internet

– Fernseh gucken

Das Problem war halt, das weder eine Schwimmhalle noch ein geigneter Sportplatz in der Nähe vorhanden war. Desweiteren war zumindest diese Schule mitten in einem Dorf, sodass dort nichts los war.

Zum Schluss will ich noch mal den Lehrgang zusammenfassen und meine eigene Meinung hierzu verfassen.

 

Im Endeffekt fand ich, dass der Kurs recht sinnfrei war, nur die Belehrungen über den Sold, bzw. die allgemeinen Geldverhältnisse waren sehr interessant, jedoch hat dieses nur ca. 3 Stunden beansprucht der Rest war nicht sonderlich interessant, da man die wichtigen Unterlagen ja direkt zugesandt bekommen hat. Desweiten war die Beschäftigung abends auch nicht gerade abwechslungsreich, im Endeffekt jedoch lässt sich eine Woche gut aushalten.